Beschreibung
Die Schilddrüse produziert zwei Hormone, Thyroxin (auch T4 genannt) und Tri-Jodthyronin (auch T3 genannt). Es wird mehr T4 produziert und es zirkuliert mehr T4 als T3, aber T3 ist aktiver als T4. Obwohl T4 auch eine eigene Aktivität hat, muss es als Pro-Hormon des aktiven (eren) T3 betrachtet werden, das daraus gebildet wird. Die Schilddrüsenhormone sind wichtig für den (Basis-) Körperstoffwechsel. Sie stimulieren den Grundverbrauch von Sauerstoff, Stoffwechsel und produzieren Wärme.
Bei Verdacht auf eine Hypo- oder Hyperthyreose (eine zu langsame oder zu starke wirkende Schilddrüse) werden üblicherweise die Spiegel von TSH, T3 und/oder T4 im Blut gemessen. In der Praxis stellte sich jedoch heraus, dass das Niveau von T3 (und T4) im 24-Stunden-Urin eine bessere Korrelation mit den Symptomen zeigte, insbesondere in einem frühen Stadium der Hypothyreose. Bei Symptomen, die auf eine (leichte) Schilddrüsenunterfunktion hinweisen können, werden häufig (noch) normale Blutwerte gefunden, während die Werte im 24-Stunden-Urin (schon) abweichen und der Verdacht auf (leichte) Schilddrüsenunterfunktion bestätigt. Der Test eignet sich daher besonders für jene Fälle, in denen Symptome der Hypothyreose durch die üblichen Bluttests (noch) nicht bestätigt werden.
Mehrere Wissenschaftler haben den Verdacht geäußert, dass ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung an (subklinischer) Hypothyreose leidet, dass diese Störung viel häufiger auftritt als angenommen und dass der Anteil der Menschen, die daran leiden, zunimmt.
Siehe auch die offizielle Website der International Hormon Society.
Mehr Informationen
Die Schilddrüse wird durch das Schilddrüsen Stimulierendes Hormon (TSH), von der Hypphyse produziert, zur Produktion von T4 und T3 stimuliert. Die Produktion dieser Substanz wird durch das Thyrotropin-Releasing Hormone (TRH) angeregt, das vom Hypothalamus produziert wird. T3 und zu einem geringeren Ausmaß auch T4 hemmen durch eine negative Rückmeldung die Bildung von sowohl dem TSH als auch TRH.
Dementsprechend wird die Bildung von TSH durch Kälte stimuliert und durch Hitze inhibiert. Auch bestimmte Stresssituationen hemmen das TSH. Die Schilddrüsenfunktion kann durch eine niedrige Nebennierenfunktion, Unterernährung (unter anderem Jod und Thyroxin) und Alterung beeinträchtigt werden.
Die Umwandlung von T4 zu T3 kann durch unter anderem Alterung, Unterernährung (unter anderem einen Mangel an Selen, Zink und Kupfer), niedrige Nebennierenfunktion, Beta-Blocker und die Pille negativ beeinflusst werden.
Außer in T3 kann T4 umgewandelt werden in rT3 (3,3,5-Triiodothyronin oder reverse T3). Dieses Hormon ist biologisch nicht aktiv und reduziert die Aktivität von T3. Die Stimulierung der Produktion der eine über die Umwandlung der andere versorgt den Körper mit einer zusätzlichen Option, den Stoffwechsel des Körpers zu regulieren, wie bei Hyper- oder Hypothyroidie. In Übereinstimmung mit der Erwartung Regelung ist ein reduzierte-T3 / RT3-Verhältnis in Hyperthyreose gefunden und erhöhte in Hypothyreose.
Auch nicht schilddrüsenbedingte Störungen können das T3 / rT3-Verhältnis beeinflussen (verringern), was zu Symptomen von Hypothyreose führen kann. Ein reduziertes T3 / rT3-Verhältnis wurde unter anderem beim Fasten, Stress durch (schwere) Operationen, Leberzirrhose und insulinabhängiger Diabetes gefunden.
Bei den T3- und T4-Tests im 24-Stunden-Urin werden nicht nur die Spiegel von T3 und T4 gemessen, sondern auch ihr Verhältnis berechnet. Das T3 / T4-Verhältnis gibt Auskunft über den Umwandlungsgrad von T4 zu T3 (Konversion-Störung).
Wann ist es sinnvoll Schilddrüsenhormonen (T3 und T4) im 24 Stunden Urin bestimmen zu lassen?
Es ist nützlich, T3 und T4 im 24-Stunden-Urin zu testen, wenn Symptome einer Hypothyreose auftreten, aber die Ergebnisse der üblichen Bluttests (noch) normal sind. Der Test kann auch verwendet werden, um die Wirkung einer verwendeten Therapie zu überprüfen.
Symptome, die auf eine Schilddrüsenunterfunktion hinweisen können sind:
Allgemein
• Kälte (kalte Extremitäten)
• Müdigkeit (besonders morgens)
• Niedrige Basaltemperatur (<36,7 C)
• Kopfschmerzen
• Mix-Ödem (Flüssigkeitsretention)
• Geringer Appetit
• Trockene Haut
• Spröde Nägel
• Trockenes, steifes, langsam wachsendes Haar
• Muskel- und Gelenkschmerzen
• Übergewicht
• Taubheit und Tinnitus
• Geringe Resistenz gegen Infektionen (hauptsächlich der Luftwege)
• Heiserkeit/Trägheit
• Ausgedehneter Achillessehnenreflex
Mental/Nerven
- Apathie
- Karpaltunnelsyndrom
- Langsamkeit
- Zerstreutheit
- Gedächtnisstörungen
- Nervosität
- Depression
- Reizbarkeit
Nahrungsmittel, welche die Schilddrüsentätigkeit verringern
Einige Verbindungen sind im Stande, die Produktion der Schilddrüsenhormone zu hemmen. Hinsichtlich des Mechanismus, womit dies passiert, werden sie Goitrogene genannt. Als Folge der Senkung der Produktion der Schilddrüsenhormone wird die TSH-Ausscheidung zunehmen (aber nicht bei HPU), wodurch ein Kropf (Goiter) entsteht. Einige Goitrogene kommen in der normalen Ernährung vor, andere in Medikamenten mit goitrogenen Nebenwirkungen. Die am wenigsten toxisch sind und den größten Effekt haben werden bei der Behandlung einer überaktiven Schilddrüse (Hyperthyroidismus) eingesetzt.
Obwohl Jodmangel ohne Zweifel die wichtigste Ursache bei der bei der Entstehung von einem Kropf oder Kretinismus ist, spielen in einigen Fällen auch goitrogene Verbindungen dabei eine wichtige Rolle. Goitrogene werden in verschiedene Kategorien eingeteilt. Manche Nahrungsmittel fallen in mehrere Kategorieën.
Einige Nahrungsmittel enthalten cyanogene Glucoside. Diese Verbindungen setzen bei Hydrolyse durch Glucosidase Cyanid (Blausäure) frei. Zu diesen Nahrungsmitteln gehören Mandeln, Kassava (Maniok), Sorghumhirse (auch Mohrenhirse, Kaffernkorn oder Durra genannt), Mais und Hirse. Kassava enthält soviel von dieser Verbindung, dass das Essen der rohen Wurzel tödlich sein kann. Normalerweise wird die Wurzel gewaschen, getrocknet und anschließend gemahlen. Hierbei geht das Cyanid zum größten Teil verloren. Das Essen von Kassava ist in großen Teilen von Zentralafrika für das Auftreten von Kropf verantwortlich.
Eine andere wichtige Gruppe Goitrogene entsteht durch Hydrolyse des Thioglucosides. Hierbei entstehen Thiocyanate und Isothiocyanate und letztendlich schwefelhaltige Verbindungen, die ausgeschieden werden. Diese Verbindungen spielen eine wichtige Rolle in der Wirkung von Pflanzen der Gattung Brassica (Kohl) und anderer Cruciferae (Kreuzblütler). Sie kommen auch vor in Compositae (Korbblütlern) und Umbelliferae (Doldenblütlern). Zu den Pflanzen, welche die Verbindungen enthalten, gehören Kohl, Grünkohl, Rosenkohl, Blumenkohl, Kohlrabi, Turnip (eine Kreuzung zwischen Kohl und Rübe), Rutabaga (Schwedische Rüben), Senf, Radieschen und Meerrettich. Diese Verbindungen kommen auch in der Milch von Kühen vor, die solche Pflanzen gefressen haben. Das Isocyanat Cheirolin, das in den Blättern vom Choumoullier vorkommt, ist in bestimmtem Gebieten von Australien für das Auftreten von Kropf verantwortlich. Auch hier geht der Weg hauptsachlich über das Viehfutter, die Kühe und die Milch zu den Menschen. Thiocyanat hemmt die Aufnahme vom Jod aus dem Blut in die Schilddrüse.
Astwood und Greer wiesen in Turnip den Stoff Progoitrin nach, der ein Senföl-Thioglycosid ist. Er wird vermutlich durch Bakterien im Darm in Thioglycosid, L-5-Vinyl-2-Thio-Oxazolidon umgesetzt. Dieser Stoff hemmt die Oxidation von Jod und die Bindung an Eiweiße. Eine ähnliche Wirkung wird Thiocarbamid zugeschrieben.
Zu diesen Kategorien werden folgende Nahrungsmitteln gezählt:
Mais Erdnuss
Soja Raps
Hirse Grünkohl
Brokkoli Kohlrabi
Blumenkohl Senf
Rosenkohl Pinienkerne
Kohl